Test reviews
SKEEN TRAIL AL 8.0 „PREIS/LEISTUNG“-TIPP - 8 BIKES IM TEST - IN BIKE 07/23
28.06.2023
„Eine Rockshox-Pike-Gabel aus der Ultimate-Baureihe, eine lupenreine SRAM GX-Schaltgruppe und eine solide Bremsanlage aus dem Hause Magura - was die Bonner für 3199 Euro in den Versandkarton packen, ist außergewöhnlich. Mit dieser Aussattung kann RADON sogar manch teurerem Konkurrenten Paroli bieten. Gespart wurde dagegen beim Aluminiumrahmen. Dieser bildet mit 3898 Gramm das Schlusslicht im Gewichts-Ranking. Nicht zuletzt durch die günstigen Laufräder und die wuchtigen Alu-Parts landet das RADON bei 14,9 Kilo Gesamtgewicht. Bergauf klettert das Bike dennoch brav. Der 77 Grad steile Sitzwinkel und das kurze Oberrohr platzieren den Fahrer komfortabel im Bike. Auf asphaltierten Anstiegen oder auf Schotter profitiert man vom geringen Rollwiderstand der zahmen Maxxis-Reifen. Die tiefe Front ermöglicht zudem viel Kontrolle über das Vorderrad. Schwächen leistet sich das SKEEN TRAIL dagegen in puncto Fahrwerkseffizienz: Besonders im Wiegetritt geht das Heck mit jeder Kurbelumdrehung spürbar in die Knie. Zudem verarbeitet der Dämpfer feine Unebenheiten unter Kettenzug nur widerwillig. Das raubt dem Bike in technischen Uphills die Traktion. Bergab gesellt sich der Preisknaller zu den spielfreudigen Vertretern der Trailbikes. Dank steilem Lenkwinkel und viel Druck auf der Front lässt sich das RADON sehr präzise durchs Gelände dirigieren. Die kurzen Kettenstreben halten auch in engen Kehren den Spaßfaktor hoch. Die Federgabel leistet hervorragende Arbeit und bietet eine vielseitige Zug- und Druckstufenverstellung - ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in dieser Preisklasse. Der Hinterbau verschluckt sich dagegen schon an kleinen Schlägen und kommt auf rauen Abfahrten schnell ans Limit.“
FAZIT „Abgesehen von der Heckfederung zeigt sich das RADON trotz Preisnachteil konkurrenzfähig. Das gesunde Gleichgewicht aus Uphill- und Downhill-Qualitäten wird den Anforderungen an ein Trailbike gerecht.“