Testberichte
CRAGGER 7.0 - AUSSTATTUNGSWUNDER im Test @MTB-NEWS 10/22
14.10.2022
"Radon Cragger 7.0 im Test: Das Bonner Trail-Hardtail ist kein Unbekannter in unserer Redaktion. Für den aktuellen Vergleichstest haben wir uns die neuste Version des für 1.299 € erhältlichen Hardtails geschnappt, um zu prüfen, ob das Fahrverhalten auch mit der durchaus überzeugenden Ausstattungsliste mithalten kann. Hier der ist Test zum Cragger 7.0!
Ausstattung
Das Radon Cragger 7.0 bietet viel Ausstattung fürs Einsteiger-Budget. Neben der bereits erwähnten Marzocchi Bomber Z2 gesellen sich Magura MT Thirty Custom-Bremsen sowie ein solider Shimano-Antrieb inklusive XT-Schaltwerk hinzu. Gesteuert wird per e*thirteen-Cockpit, das mit einer Kombination aus 800 mm-Lenker und 40 mm-Vorbau ordentlich Platz bieten will. Direkte Kontaktpunkte werden durch SDG-Griffe und -Sattel zur Verfügung gestellt. Bei der Vario-Sattelstütze setzt man auf hauseigene Ware in Form einer Radon Competition Dropper mit 150 mm Hub. Die Reifenkombination aus Maxxis Minion DHF und DHR in integrer Exo+ Karkasse ist auf Sunringlé Düroc 35-Laufräder aufgezogen.
Auf dem Trail
Die Erwartungen sind hoch, als wir erstmals aufsitzen. Bei der Marzocchi Z2 schwelgen wir direkt in Erinnerungen an alte Freeride-Zeiten – bis zu welchem Punkt kann das Radon Cragger hier wohl mithalten? Bergauf geht es jedenfalls durchaus komfortabel. Die Maxxis-Bereifung sorgt für kein Rekordtempo, aber rollt auch nicht viel schlechter als die Kenda-Kombination am Rose Bonero. Mit 74° ist der Sitzwinkel einer der flachsten im Testfeld und so merken unsere Tester unter 1,90 m, dass man nicht ganz so aufrecht- entspannt sitzt wie auf den anderen Bikes, die entweder kürzer sind oder über einen steileren Sitzwinkel verfügen. Dennoch meckern wir hier auf einem hohen Niveau, denn auch auf dem Cragger sitzt man insgesamt sehr angenehm.
Geht es in die Ebene und in die Abfahrt, offenbart sich wie schon beim Rose Bonero der absolute Drang, es abwärts richtig krachen zu lassen. Zwar ist der Trigger der Radon-eigenen Variostütze relativ schwergängig, dennoch macht das Cragger bergab richtig viel Spaß: Mit dem Mix aus hoher Laufruhe, die wir dem Cragger bereits im 2020er Test attestierten, und Spielfreudigkeit auf engen Trails, die aufgrund der abfahrtslastigen, aber nicht zu extremen Geometrie immer vorhanden ist, kommt das Radon Cragger dem perfekten Allrounder schon sehr, sehr nahe – auch wenn der Rahmen kaum Flex bietet und daher nicht gerade mit Feedback an den Fahrer geizt. Ganz anders an der Front: Die Marzocchi Z2 bietet die beste Dämpfung aller Federgabeln im Test und sorgt bergab für sorgloses Knüppeln und viel Grip in Kurven. Einzig wenige Feinheiten trüben den Fahrspaß etwas: Die SDG-Griffe bieten zwar Grip, verfügen aber über null Dämpfung, sind bretthart und nehmen den durch die Marzocchi Z2 gewonnenen Komfort zum Teil wieder zurück. Gleiches gilt für den ebenfalls von SDG stammenden, unkomfortablen Sattel, der bei allen Testern leider als Negativpunkt notiert wurde. Der Rest der Komponenten kann hingegen absolut überzeugen: Die Magura-Bremsen sind gut dosierbar und sehr bissig, die supergriffige Maxxis-Reifenkombi ist ebenso über jeden Zweifel erhaben wie die soliden Laufräder. Auch die Schaltung, die gar mit einem XT-Schaltwerk auftrumpft, funktioniert perfekt. Bonus: Es gibt eine Kettenführung!
FAZIT
MEHR BIKE ZU SO EINEM PREIS IST NICHT DRIN: DAS RADON CRAGGER 7.0 ÜBERZEUGT MIT EINER EXZELLENTEN AUSSTATTUNG – UND DAS BEIM GÜNSTIGSTEN PREIS IM TESTFELD. DIE GEOMETRIE DES RAHMENS IST ABSOLUT ALLROUND-TAUGLICH, VERMITTELT BERGAB VIEL SICHERHEIT UND MACHT AUF SINGLETRAILS RICHTIG LAUNE. WILDERT MAN IN RUMPELIGEM ENDURO-TERRAIN, REICHT DER STEIFE ALU-RAHMEN DIE SCHLÄGE RECHT DIREKT AN DEN FAHRER WEITER. DIE PERFORMANCE DER MARZOCCHI Z2 IST FÜR DEN AUFGERUFENEN PREIS SENSATIONELL GUT, AUCH KOMPONENTEN WIE SCHALTUNG, LAUFRÄDER, REIFEN, BREMSEN ODER VARIOSTÜTZE LASSEN KEINE WÜNSCHE OFFEN. BONUS: MIT 13,8 KG IST DAS RAD EINS DER LEICHTESTEN IM TEST.“
+ HERAUSRAGENDES PREIS-LEISTUNGS-VERHÄLTNIS + SEHR GUTE PERFORMANCE DER GABEL
+ GERINGES GESAMTGEWICHT
+ GUTE ALLROUND-GEOMETRIE
- GRIFFE UND SATTEL BIETEN WENIG KOMFORT - RAHMEN IN HÄRTEREM TERRAIN NICHT SO KOMFORTABEL