Testberichte
Swoop 175 9.0 in "Bike" 05/2014
01.05.2014
"HART IM NEHMEN
[Getestet wurde das Swoop 175 9.0 aus dem Modelljahr 2013. Bis auf die innenverlegten Züge beim 2014er Modell ist der Rahmen identisch; Anm. d. Redaktion]
Hans Vogelsamers Bike-Ausflüge sind eine Tortur für Mensch und Material. Letzte Saison dabei: das Radon Swoop.
Die FREERIDE-Kollegen bescheinigten dem Radon Swoop kein langes Leben bei meiner Fahrweise: "Wir geben ihm eine maximale Lebensdauer von drei Monaten, dann ist der Rahmen bei deinen Hardcore-Einsätzen Schrott. Schwachpunkt dürfte der Hinterbau sein." Um es vorwegzunehmen, es trat genau das Gegenteil ein. Das Swoop überstand die einjährige Test-Dauer mit Bravour. Der Rahmen hat keine Schäden davongetragen. Auch die restlichen Teile haben sich gut geschlagen, obwohl das Radon fast den kompletten Bikepark-Test des FREERIDE-Magazins abspulte und ansonsten auf üblen Rumpel-Trails am Gardasee gequält wurde. Das einzige Teil, das mich im Stich ließ, war die Formula-T1-Bremse. Bei längeren Downhills - wie der Worldcup-Downhill-Strecke in Schladming - bekam die Bremse nach kurzer Zeit extremes Fading bis hin zum Verlust der kompletten Bremskraft. Nach zehn Minuten Pause arbeitete die Bremse wieder einwandfrei. Ich tauschte die Bremse gegen eine Formula RO, die bis zum Ende des Tests hervorragend funktionierte und keine Druckpunktwanderung kannte. Ansonsten montierte ich gegen Test-Halbzeit eine BOS-N'dee-Gabel, weil die Fox-Gabel wegen minimalem Ölverlust zum Service musste. Die gefiel mir auf Anhieb wegen ihres sensiblen Ansprechverhaltens noch einen Tick besser. Rundum begeistert war ich von der Top-Ausstattung und dem großen Einsatzbereich des Swoop. Bei einem Gewicht von 14 Kilo konnte ich auch längere Touren fahren. Bergauf hält sich der Hinterbau still, bergab kann das Bike mit den besten Enduros in jedem Gelände locker mithalten - auch mit den neuen 27,5-Zöllern.
Fazit: Bike mit hervorragendem Preis/Leistungsverhältnis, das im Uphill in der All-Mountain-Liga spielt und im Downhill an die Klasse eines Freeriders rankommt."