Testberichte
JEALOUS 9.0 im Test bei Mountainbike 12/2025
04.11.2025
"Hardtails sind tot? Wenn es nach dem Bonner Versender geht, stimm diese These nicht!
So wurde das beliebte JEALOUS auf einen neuen Rahmen gestellt, ohne seine Kernkompetenz, die schier unschlagbare Preis-Leistung bei der Ausstattung, aus den Augen zu lassen. Der Voll-Carbon-Rahmen kann seine enge Verwandschaft zu Cube Phenix kaum leugnen: Er setzt auf viele identische Details wie das Bike der Partnerfirma - etwa die Sattelstützenklemmung an der Rückseite des Sitzrohrs, die Zugverlegung, Pressfit-Innenlager, Aufnahme für eine Kettenführung, schickes Monocoque-Cockpit sowie den mittlerweile etwas aus der Mode geratenen Flatmount-Bremsstandard am Heck.
Nicht supermodern, aber doch lässig ist die Geometrie gezeichnet: Der Lenkwinkel kratzt knapp an der 70-Grad-Marke, ist ergo recht konservativ gewählt, ebenso der Reach mit 428mm in Größe M. Das eher längere Cockpit (80mm in Größe M) gleicht dies etwas aus. Darüber hinaus ist die Geometrie klassisch für ein Race-Hardtail gewählt. Für 3800 Euro feuert RADON ein echtes Ausstattungsfeuerwerk ab: Zu der Fox-32-SC-Factory-Fork, die alleine schon über 1000 Euro im Online-Shop kosten würde, ist eine SRAM-GX-Transmission-Gruppe verbaut sowie Newmen-Aluminium-Laufräder und eine bissfeste Magura Bremse. Unter dem Topmodell 9.0 rangiert das 8.0, das für 2999 Euro ebenfalls fürstlich ausgestattet ist. Platz genommen auf dem Versender-Carboni findet man recht schnell in den Tritt. Die Sitzposition fällt etwas erhabender aus, die Streckung wirkt entspannt, aber dennoch leicht sportlich.
Trotz vergleichsweise pfundigeren Laufrädern marschiert das JEALOUS entschlossen los: Einmal auf Schotterstraßen auf Tempo gebracht, will es sich nicht aufhalten lassen. Die famose Fox-Gabel spricht schier auf jeden Kieselstein an, hält aber dennoch für gröberes Geläuf genug Reserven parat. Das RADON ist auch auf Flowtrails in seinem Element, wird es gröber, vermisst man an Bord eine Vario-Sattelstütze, die durch das etwas exotischere Sattelstützenmaß schwerer nachzurüsten ist. Bei Highspeed braucht das leichte JEALOUS eine ordnende Hand: Typisch Race-Hardtail, liebt es enge, verwinkelte Kurse - im Talschuss wirk es dagegen etwas nervös. Überzeugend ist vor allem der Heckkomfort: Die flexende Sattelstütze sorgt auch auf langen, ausgiebigen Touren für angenehmen Support.“
Fazit „Wer ein preisbewusstes, top ausgestattetes Hardtail sucht, kommt nach wie vor um das JEALOUS nicht herum. Es ist nun leichter und komfortabler, ergo wird es viele Fans im Race- und Grammfuchser-Lager finden.“