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Testberichte

DEFT 10.0 800 - "Top Neuheiten 2025" in BIKE 06/25

09.05.2025

„Dass man beim deutschen Direktversender Radon extrem viel Ausstattung für sein Geld bekommt, ist kein Geheimnis. Das gilt auch für das E-Enduro Deft. Jetzt haben die Grafschafter ihr abfahrtsstarkes E-MTB neu aufgelegt.
Neben einigen Änderungen bleibt das Deft auch vielen seiner bekannten Tugenden treu. Optisch unterscheidet sich die Neuauflage erstmal kaum von ihrem Vorgänger. Doch neben einem neuen E-Antrieb wurden auch am Rahmen entscheidende Updates vorgenommen. Seinem angestammten Motorenlieferanten Bosch bleibt Radon treu. Es ist nur logisch, dass das neue Deft vom überarbeiteten Performance CX angetrieben wird. Das heißt: Das Deft ist auch bereit für das ganz neue Power-Update von Bosch, mit dem bis zu 750 Watt Spitzenleistung und 100 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stehen sollen. Bisher hatten das All Mountain Render und das Enduro Deft noch den Vorgänger-CX im Chassis sitzen. Gemeinsam mit dem neuen Motor kommt auch der neue Akku zum Einsatz. Der Powertube 800 liefert nicht nur mehr Energie als der alte Powertube 750. Er ist dabei sogar noch leichter. Satte 400 Gramm spart die neue Batterie, die in allen drei Modellen zum Einsatz kommt. Damit liefert das Deft eine starke Reichweite. Optisch sieht der Rahmen des neuen Deft seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich.
Doch Radon hat auch an der Geometrie gedreht. Die Änderungen sind nicht drastisch, machen das E-Enduro aber definitiv eine Ecke moderner. Der Reach ist länger geworden und reicht jetzt von 455 bis 505 Millimeter. Während die Größe M für kleinere Fahrer beim alten Maß bleibt, fallen die Größen L und XL nun deutlich länger aus. Außerdem hat das Deft drehbare Lagerschalen zur Verstellung des Lenkwinkels spendiert bekommen. In der steilen Einstellung beträgt dieser 64,5 Grad und bleibt damit zum Vorgänger unverändert. Die flache Position senkt den Winkel auf 63,7 Grad. In Summe wächst der Radstand dadurch deutlich an - gut für Fahrer, die es auf Laufruhe und Fahrsicherheit abgesehen haben. Für 5299 Euro bekommt man am Deft 8.0 schon ein Fox-Performance-Fahrwerk, das gleiche Chassis und den identischen Bosch-Antrieb wie beim Topmodell und dazu eine Shimano-XT-Schaltung. Mehr braucht man eigentlich nicht, um im Gelände Gas zu geben. Laut Radon soll das 8.0 nur 300 Gramm schwerer sein als das von uns getestete Topmodell. 7199 Euro kostet unser Testbike, das Radon Deft 10.0. Eine Stange Geld. Doch schaut man auf die Ausstattung, ist diese Summe mehr als fair. Fox-Factory-Fahrwerk, XO-Transmission-Funkschaltung und einige Carbon-Parts. Dafür legt man bei der Konkurrenz meist deutlich mehr auf den Tisch. Gewichtstechnisch landet das Bike damit bei 24,5 Kilo. Das geht leichter, doch mit dicken Federelementen und vor allem entnehmbarem 800er Akku ist das definitiv unter dem Durchschnitt.


Bikepark only?
Auf eher flachen, flowigen Trails sind dicke E-Enduros oftmals zu viel des Guten. Der üppige Federweg und das höhere Gewicht hemmen den Fahrspaß und die Agilität. Das ist mit dem Deft nicht so. Das Bike bleibt erstaunlich spritzig, was an der nicht ganz so krassen Geometrie und auch an den richtig leichten Laufrädern liegt, die Radon im Topmodell verbaut. Ein richtig verspieltes Trailbike ist das Deft allerdings nicht. Mit den langen Kettenstreben ist es nur schwer aufs Hinterrad zu bewegen. Und enge Kehren brauchen mit dem langen Radstand auch etwas mehr Körperein- satz. So nimmt das Bike lieber die direkte Linie und fliegt im Race-Style über Sprünge, statt wilde Haken zu schlagen.


Kein Enduro-Extremist
Auf krasseren Trails bringt die Länge des Bikes viel Sicherheit und das hochwertige Fahrwerk sorgt für Ruhe. So muss man sich keine Sorgen machen, wenn‘s mal grob und ruppig wird. Ein richtiges Race-Enduro für die Jagd nach Bestzeiten will das Deft aber nicht sein. Bei Highspeed und im wirklich extremen Geläuf vermag es die Fahrt nicht so souverän zu beruhigen wie die besten Bikes der E-Enduro-Klasse. Das Gute daran: Das Bike funktioniert weniger als krasse Maschine für fiese Abfahrten, dafür umso mehr als fahrstarker Allrounder. Vom Hometrail bis zu harten Stre-cken: Mit dem Deft ist man in Summe gut beraten. [...] Die Ausstattung mit der griffigen Reifenkombi und den standfesten Magura-Stoppern ist absolut fit dafür.Auch auf Touren fühlt sich das Bike richtig wohl. Die Sitzposition ist sportlich angehaucht, denn der Sitzwinkel liegt auf der flachen Seite. Der Fahrer ist also eher zentral über dem Bike positioniert als betont weit vorne Das ist auf längeren Flachpassagen angenehm. Wer für steile Uphills lieber weiter vorne im Bike sitzt, sollte den Sattel nach vorne schieben. Dann klettert das Deft deutlich souveräner. Wenn es steil wird, spielen natürlich die langen Kettenstreben ihre Stärken aus und das Bike lässt sich entspannt kontrollieren.

Direkt zum DEFT 10.0 800

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