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Testberichte

FÜNF BIKES AUS FÜNF KATEGORIEN IM ALPEN-TOUR-TEST - BIKE 09/21

02.08.2021

Puristisch und maximal auf Vortrieb getrimmt. So lassen sich Racehardtails wie das RADON in einem Satz beschreiben. Um Gewicht zu sparen, wird auf jedes überflüssige Detail verzichtet. Mit filigranem Carbon-Rahmen, schmalen Reifen mit wenig Profil, einer schm chtigen Rockshox-Sid-Gabel und starrer Stütze wiegt das RADON gerade mal 10 Kilo bei einem Preis von 3029 Euro. Ein Racefully mit vergleichbarer Ausstattung hätte zirka 1,5 Kilo mehr auf den „Hüften“ und würde mindestens 1000 Euro mehr kosten. Vergangene Tests haben aber immer wieder gezeigt, dass ein Racefully zwar den Komfort und die Effizienz im Gelände erhöht, bergab aber auch schnell an seine Grenzen stößt. Sowohl Racefully als auch Racehardtail verlangen nach einer exzellenten Fahrtechnik, sobald man vom Schottweg ins Gelände abbiegt. Der tief liegende Lenker und der lange Vorbau platzieren den Fahrer in sportliche Haltung auf dem Bike. Die so vorgespannten Muskeln bringen die Kraft effizient auf die Pedale. Kein anderes Bike aus diesem Test kann das Hinterrad des RADON im Anstieg auch nur annährend halten. In den steilen Abschnitten hoch zum Flatschjoch hätten wir uns allerdings ein Kettenblatt mit weniger als 34 Zähnen gewünscht - daran hatten die Tester schwer zu knabbern. Auf flachen Trails kommen gute Fahrer auch mit der hohen Sattelstütze klar. In steilem, alpinem Gelände muss man entweder schieben oder zumindest den Sattel mit einem Mini-Tool absenken. Der knapp bemessene Federweg an der Gabel und die filigranen Reifen sind der begrenzende Faktor im Singletrail. Auf langen, technischen Abfahrten bestrafen sie jeden Fahrfehler und sorgen für angespannte Unterarme.

FAZIT: In alpinen Gelände erreicht ein klassisches Racebike schnell sein Limit. Auf Mittelgebirgs-Touren mit kürzeren Abfahrten ist dieses leichtfüßige Konzept allerdings nicht zu unterschätzen. Mit einem Bike wie dem RADON lassen sich auch mal 100 Kilometer am Stück fahren, ohne dabei völlig auf den Fahrspaß auf leichten Trails verzichten zu müssen.

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