Testberichte
IM TEST: 3 RENNRÄDER IM PREISSEGMENT UM 2500 EURO – PROCYCLING 07/20
25.07.2020
Die Eigenmarke des Bonner Versenders H&S ist nicht nur für ein überzeugendes Preis-Leistungsverhältnis bekannt, sondern auch für eine gehörige Portion Sportlichkeit. Entsprechend flach und langgestreckt wirkt der Carbonrenner, der mit Aero-Merkmalen wie dem ausgekehlten Sitzrohr, Kammtail-Rohrprofilen und tiefer angesetzten Hinterbaustreben zeitgemäß gestaltet ist.
Die etwas harte Aero-Carbonstütze wird per integrierter Klemmung befestigt; Züge und Leitungen sind integriert, und ein breites Pressfit- Tretlagergehäuse sorgt für viel Seitensteifigkeit. Das kurze Steuerrohr lässt eine aerodynamische Sitzhaltung zu. In Rahmnengröße M liegt der Radstand unter einem Meter, was sich in einem agilen, lebendigen Handling niederschlägt. Ein feiner Zug ist die dicke Schutzfolie unter dem Unterrohr, die den Carbonrahmen vor Steinschlag schützt.
RADON stattet das VAILLANT mit einer kompletten Shimano Ultegra aus. Die Funktion von Bremsen wie Schaltung ist top; mit 11-34 Kassette (die wie die Kette ebenfalls der Ultegra entstammt) und Kompaktkurbel ist der Übersetzungsumfang schön groß. Praktisch sind die Einstellschrauben vorne an den Schaltzügen; Letztere laufen freilich mit recht engen Bögen am Steuerrohr vorbei. Unüblich in dieser Preisklasse ist der Carbonlenker. Der farblich an den Rahmen angeglichene Fulcrum-Radsatz ist trotz der vergleichsweise tiefen Alufelgen ziemlich leicht und dazu mit Contis Topmodell GP 5000 besohlt. Für einen Disc-Renner der knapp zweieinhalbtausend Euro kostet, wiegt das VAILLANT 9.0 ohnehin schön wenig.
FAZIT „Das RADON VAILLANT 9.0 hat mit wertigen Kom- ponenten und einem gelungenen Rahmenset die Argumente auf seiner Seite. Angesichts seiner sportlichen Abstim- mung muss der Komfort nicht an erster Stelle stehen.