Zurück

FAQ

Wie stimme ich meine Federung richtig ab?

Wir möchten an dieser Stelle ein paar grundlegende Hinweise zum schnellen und sicheren Einstellen des Fahrwerks geben. Um die letzten Feinheiten aus den unterschiedlichen Federungselementen herauszukitzeln verweisen wir auf die den Produkten beiliegenden Beschreibungen der Hersteller.

1. Federhärte

Mit der Federhärte wird das Fahrwerk, wie der Name schon verrät, in der Härte justiert. Bei Luftfederelementen wird dies mit Hilfe einer speziellen Federbeinpumpe, bei Spiralfederelemeneten mit Hilfe einer Vorspannschraube angepasst. Grds. sollte die Federhärte so angepasst werden, dass der Federweg ca. 25% des Gesamtfederweges durch bloßes aufsitzen im Stand einfedert. Dies ist der sogenannte Negativfederweg oder Sag. Dazu schiebt am den an den Federelementen vorhandenen Gummiring bis zum Anschlag an das Federelement heran, so dass sich dieser beim Einfedern auf dem Standrohr verschieben kann. Dann setzt man sich vorsichtig auf das Rad und nimmt eine normale Fahrhaltung ein. Nach dem Absteigen kann man kontrollieren, ob der Gummiring ca. 25% des Gesamtweges des Standrohrs verschoben wurde. Ist es mehr, sollte die Federhärte erhöht werden, ist es weniger, sollte diese verringert werden.

2. Zugstufe

Zumeist sind die Einstellräder für die Zugstufe an Federelementen, die diese Einstellung bieten, rot. Zum Test, in welche Richtung gedreht werden muss, kann man diese Verstellung jeweils in beide Richtungen bis zum Anschlag drehen. Wenn man in diesen Einstellungen die Federung komprimiert, wird man feststellen, dass einmal die Federung sehr schnell und einmal deutlich langsamer wieder ausfedert. Diese Einstellung dient dazu, ein Aufschaukeln und Springen über Hindernisse zu vermeiden. Die Räder sollen sozusagen am Boden "kleben". Um die Zugstufe der Federgabel einzustellen, wird die Gabel mit den ganzen Körpergewicht so vollständig wie möglich komprimiert und dann plötzlich losgelassen. Die ideale Einstellung ist gefunden, wenn die Ausfedergeschwindigkeit so schnell wie möglich ist, das Vorderrad aber gerade noch (gar!!!) nicht vom Boden abhebt. 

Beim Hinterbau gilt grundsätzlich: so schnell wie möglich, allerdings existiert keine so genaue Faustformel wie bei der Rebound-Rate der Federgabel. Ein ungefähr passender Wert ist dann erreicht, wenn bei Hinabrollen der Bordsteinkante der Hinterbau einmal einfedert, wieder ausfedert und beim erneuten Einfedern die Dämpfung wieder an der Ausgangsposition im SAG stehen bleibt. Ist der Rebound zu langsam eingestellt, so hat dies zur Folge, dass ein Federelement immer weiter in den Federweg eintaucht, wenn mehrere Hindernisse schnell nacheinander überrollt werden.  

3. Druckstufe

Die Druckstufe wird auch Compression-Rate genannt, sie definiert die Geschwindigkeit, mit der ein Federelement einfedert. Wohlgemerkt: nur die Geschwindigkeit, nicht jedoch, wie viel des Federwegs genutzt wird. Dies wird über den Druck oder die Federvorspannung eingestellt. Man unterscheidet weiter zwischen der High-Speed- und der Low-Speed-Compression. 

Während die Einstellung der High-Speed-Compression die Reaktion auf sehr schnelle Schläge wie harte Landungen, Wurzeln oder Steinfelder bestimmt, regelt die Low-Speed-Compression die Einfedergeschwindigkeit in Anliegerkurven, Wellenkompressionen oder beim Bremsen. Es gibt keine Schnellformel, um die richtigen Geschwindigkeiten einzustellen. Auf jeden Fall ist die Suche nach der perfekten Einstellung ein Prozess, der viel Testen erfordert. Am einfachsten gelingt eine Näherung, wenn man sowohl High-Speed- als auch Low-Speed-Compression auf "zu" bzw. langsam stellt und Klick für Klick mit dem Verstellen vorgeht. Beachte, dass Veränderungen bei der High-Speed-Compression sich auch immer auf die Low-Speed-Compression auswirken, Gleiches gilt auch in anderer Richtung. Um es kurz zu machen: wer die perfekte Einstellung finden will, sollte sich Zeit nehmen, um sie Schritt für Schritt herauszufinden.  

Wir empfehlen, beim Kauf eines Rades mit Luft-Federelementen eine Dämpferpumpe (im Handel ab ca. 20,-) gleich mit zu erwerben. Luftfederungen verlieren mit der Zeit genauso an Druck wie beispielsweise Reifen. Somit ist eine regelmäßige Kontrolle ratsam. Auch zum Abstimmen der Federung bei Neurädern wird diese benötigt.

ACHTUNG: Das Befüllen von Federelementen ist nur mit speziellen Dämpferpumpen möglich. Kompressoren und anderen Pumpen sind nicht brauchbar und zerstören im schlimmsten Fall Ihre Dämpfungen!

Kategorien

FAQ

Zurück