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Testberichte

Swoop 200 Team im Einzeltest in "FREERIDE 04/2015"

19.10.2015

"Der Prototyp des neuen Swoop wurde dieses Jahr im Worldcup von Benny Strasser und Nick Beer über die härtesten Strecken der Welt gehetzt. Jetzt steht es als Team Replica auch Normalsterblichen zur Verfügung. Was ist neu? Wir sind schon mal probeweise durchs Geröll gepoltert.

Man mag heutzutage kein Profi-Downhiller sein. Was den Jungs für Strecken vor die Nase gesetzt werden, macht schon am Bildschirm Angst: Alles ist super steil, dazu regnet es ständig und wenn es doch mal gerade aus geht, dient das nur als Anlaufstrecke für 15-Meter-Sprünge mit Sniperlandung. Da wird ein sicheres Bike zur Lebensversicherung. Im Ernst! Und folglich werden moderne Downhillbikes auch immer länger und laufruhiger. Das Radon Swoop 200 macht da keine Ausnahme. Mit einem Radstand von 1248 Millimetern passt es auf keinen normalen Dachgepäckträger mehr. Dazu ein 62,5er-Lenkwinkel und 650B-Laufräder. So kann man Strecken wie das Ungetüm von der WM in Vallnord zumindest mal versuchen. Als Profi. Als unterbezahlte FREERIDE-Tester nahmen wir das Ding lieber mit nach Bischofsmais und Spicak. Der Transport fiel leicht, denn das Radon ist leicht: 15,6 Kilo sind ein Topwert für ein Bike mit Alurahmen! Dabei sucht man vergebens nach Schummelparts. Einzig die superfette Carbonkurbel sticht hervor, ansonsten sind hochwertige, aber normale Teile verbaut. Für knapp 4500 Euro gibt's auch bei der Federung nur Topniveau: Fox DH-X2-Dämpfer und Float Factory-Gabel. An die Einstellung tasteten wir uns stückweise ran. Nach fünf Läufen war das passende Set-up gefunden und wir konnten Gas geben. Und das machte man gerne, denn das Radon liegt total ausgewogen und enorm spurtreu im Gelände. Für die winkligeren Ecken in Spicak war es sogar ein bisschen sehr spurtreu. Es brauchte ordentlich Körpereinsatz, um zackig ums Eck zu kommen. Die Zeiten, wo gute Downhill-Bikes auch gleichzeitig handliche Freerider waren, sind zumindest beim Swoop vorbei. Aber sobald Speed gefragt ist, liefert das Swoop! Draufsetzen und möglichst geradlinig Richtung Ziel. Das ist der Auftrag und das macht das Radon sehr gut. Die Kinematik in Kombi mit 650B reagiert gut auf große Hindernisse, hängt sich nicht auf und hält das Tempo. Das Heck trifft für uns die Mischung aus schluckfreudig und gleichzeitig schön endprogressiv ziemlich perfekt. Die Gabel fuhren wir etwas straffer als das Heck (20 Prozent Sag). Dadurch blieb die Front hoch und die Fahrposition auch in steileren Passagen sehr entspannt. Die hervorragenden Magura-Bremsen tragen ihren Teil zum sicheren Fahrgefühl bei: Perfekt dosierbar und mit extremer Power benötigt man nur minimale Handkräfte. Etwas nervig ist die ungekröpfte und breit bauende Carbonkurbel - der vordere Fuß hat quasi null Bewegungsspielraum nach innen. Das war aber auch der einzige Kritikpunkt auf höchstem Niveau.

FAZIT: Das Swoop 200 Team ist leicht, laufruhig und für den Preis perfekt ausgestattet. Bei Highspeed eine Macht mit sehr gutem Fahrwerk. Für Spielereien im Park das falsche Bike, für die Jagd aufs Podium aber goldrichtig."

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Kategorien

Testberichte , Swoop 200 Series

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"FREERIDE" 04/2015

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